Predyl - Eine neue Welt

Predyl - Eine neue Welt
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Produktinformationen "Predyl - Eine neue Welt"
Seit Jahrhunderten leben die Menschen auf dem Mond ›Predyl‹, weit von der zerstörten Erde entfernt. Mithilfe der Arbeitskraft primitiver Ureinwohner haben sie sich dort ein Utopia erschaffen. Die junge Frau Luna wächst als eine der verwöhnten Bewohner dieser Kolonistenstadt auf. Als sich die Proteste der Predyler gegen die Unterdrückung häufen und es zu einem militärischen Konflikt kommt, wird sie erstmals mit der harten Realität konfrontiert.
Unterstützung findet sie ausgerechnet in dem Eingeborenen Biran, der bald mehr als nur ein Beschützer ist. Gemeinsam versuchen sie, die verheerende Feindschaft zwischen den Spezies zu beenden.
 
Produktinformationen:
  • Auflage: 1 (27. März 2017)
  • Autor: Sylvia Kaml
  • Sprache: Deutsch
  • Taschenbuch: 412 Seiten
  • empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
  • Größe: 12,5 x 19 cm
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Kundenbewertungen für "Predyl - Eine neue Welt"
18.04.2021

Neue Welt mit alten Fragen und Herausforderungen!

Der Schreibstil ist wie erwartet spannend, von Anfang bis Ende.

Das Cover ist in eher düsteren Farben gehalten, man sieht im Vordergrund die Rückansicht (halb) einer jungen Frau (Lena) und dahinter eine brennende Stadt.
Es ist mit seiner Aussagesehr gelungen und gibt den Inhalt des Romans wieder.

Der Klappentext macht uns neugierig auf eine neue Welt mit all ihren Herausforderungen.

Fazit:
Mir hat die gelungene Mischung aus Science-Fiction (wenig) und Dystopie sehr gut gefallen. Es war auch nicht mein erster Roman der Autorin, sie konnte mich schon mit „Die Verschwörung der Raben“ und „Die Rückkehr der Raben“ (alle beide auch im Hybrid Verlag erhältlich) überzeugen.

Ihr gelingt es immer wieder junge Protagonisten (beiderlei Geschlechts) in einer Welt des Ausnahmezustands agieren zu lassen. In dieser Geschichte lernen wir Lena auch Luna genannt kennen. Sie ist eine Nachfahrin von Menschen, die von der Erde aus mit einem Raumschiff in den Weltraum gestartet sind und auf dem Mond Predyl landen. Dieser war allerdings schon mit Echsenähnlichen Wesen, die sich auf zwei Beinen bewegen, bevölkert. Und was machen wir Menschen, einen Fehler, den wir auf der Erde auch schon gemacht haben, wir nehmen ihnen ihr Land weg und versklaven sie. Die Menschen leben in einer modernen Kolonistenstadt (Neumond) und die Ureinwohner außerhalb in Armut und ohne jegliche Technik. Diese Unterdrückung führt immer wieder zu Protesten und endet in einem militärischen Konflikt.

Dies ist genau der Moment, bei dem wir auf Lena stoßen, sie hat bis jetzt gut gelebt in der Stadt. Jetzt muss innerhalb von einigen Tagen lernen für sich selbst zu sorgen. Aber sie gibt nicht auf und kämpft, nicht nur für sich, sondern auch für ein friedliches Miteinander der beiden Völker. Für mich ist sie eine super sympathische und intelligente Protagonistin, die hart an sich arbeitet, vieles schreckliche erlebt und doch nie andere aus dem Blick verliert.

An ihrer Seite hat sie eine jungen Predyler Biran, der immer wieder in ihrem Leben eine entscheidende Rolle spielt. Durch ihn lernt sie nicht nur die Sprache (Vack) und die Kultur kennen der Predyler. Auch das es auf ihrer Seite den Wunsch auf Frieden, Toleranz und Einigkeit gibt.
Auch eine wichtige Rolle für sie und in der Geschichte spielt ihr Bruder.

Der Roman enthält weniger Science-Fiction Elemente und es wäre schade, wenn es durch diese Einordnung weniger Leser finden würde. Denn es sind die bedeutenden Fragen, die es interessant machen: Was bedeutet Menschlichkeit? Kennt sie Grenzen und können diese willentlich überwunden werden? Was für Entscheidungen treffen wir, wenn es schon eine Kultur und Eingeborene in einer neuen Welt (oder einem anderen Kontinent) gibt? Verfallen wir in alte Muster oder können und müssen wir uns ändern?
Gerade Szenen wie die Leute in einem Güterwagon in eine ungewisse Zukunft zu schicken hat bei mir unangenehme Erinnerungen an eine nicht ruhmreiche Vergangenheit geweckt.

Auch bekommen wir im Laufe der Handlung immer wieder geschickt und wie nebenbei Informationen über das Leben, den Alltag und Wünsche der Predyler. Ihre Auffassung von Recht und Ordnung, Respekt und Toleranz, Liebe und Sexualität. Sie definieren diese doch deutlich anders als wir Menschen.
Der Autorin gelingt es keine der beiden Seiten (Menschen oder Predyler) als den Bösen oder immer Gute darzustellen. Der Roman bleibt immer wieder überraschend und spannend durch unerwartete Wendungen. Für mich ist er auf jeden 5 Sterne wert und sollte auf jeden Fall mit seinen sozialkritischen Fragen gelesen werden.

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